Blablabla Ming's Leben im Sozialkreditsystem

Als Ming morgens aufwacht, merkt sie, dass ihr Wecker nicht geklingelt und sie bereits eine halbe Stunde verschlafen hat.

Schnell zieht sie sich an und will sich auf den Weg zur Arbeit machen-ein weiter Weg. Sie hält kurz inne. Ein Auto hat sie nicht - zu teuer. Und ein Zugticket kann sie auch nicht kaufen.
Die Rechnung, die sie das letzte Mal zu spät bezahlt hat, ist Schuld daran.

Sie hat ihren Score endgültig zu weit nach unten gezogen… Ming wägt ihre Optionen ab. Entweder zu spät zur Arbeit zu kommen, wenn sie mit dem Fahrrad fährt oder riskieren, beim Schwarzfahren erwischt zu werden. Sie entscheidet sich für das Fahrrad und beginnt den Weg so schnell sie kann hinter sich zu bringen.

An der letzten Kreuzung kurz vor dem Geschäft, in dem sie arbeitet, springt die Ampel im letzten Moment auf rot. In einer Kurzschlussreaktion beschließt sie weiter zu fahren, was einen weiteren Punktverlust bedeutet. Keuchend kommt sie in dem Elektrogeschäft, in dem sie in der Kundenberatung arbeitet, an.

Ihr erster Kunde ist direkt besonders anstrengend und als er es nach der dritten Erklärung immer noch nicht verstanden hat, versucht Ming es ein viertes Mal. Ihr Auftreten muss sich wohl verändert haben, denn plötzlich wirkt sein Gegenüber verärgert und brummt etwas von einer Beschwerde, die er einreichen werde. Auch das noch! Der Tag hat grad erst begonnen und schon zwei Abzüge vom Sozialkonto.